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Wann ist die nächste Wahl in den USA?

Am 5. November 2024 findet die 60. Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten statt. Bei der Wahl wird auch der Vizepräsident sowie das gesamte US-Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der 100 Senatssitze gewählt. 

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Wer kandidiert 2024 als Präsident für die USA?

Es wird voraussichtlich wieder ein Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden um die Präsidentschaft der USA geben.

Für die Republikaner kandidiert nur noch Donald Trump. Nikki Haley, ehemalige US-Botschafterin der Vereinten Nationen, hat ihre Präsidentschaftskandidatur nach dem Super Tuesday am 5. März zurückgezogen. Trump gewann 14 der 15 Vorwahlen beim Super Tuesday. Die anderen Kandidaten sind vorher bereits ausgestiegen.

Der amtierende Präsident Joe Biden kandidiert erneut für die Demokraten. Daher sind die Vorwahlen für die amtierende Partei eher Formsache.

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Was sind die Vorwahlen (Primarys)?

In Vorwahlen wird bestimmt, wer für die jeweiligen Parteien als Präsidentschaftskandidat oder -kandidatin antritt. Traditionell bestimmen die beiden großen Parteien, die Demokraten und die Republikaner, ihre Kandidaten in der ersten Hälfte des Jahres, in der die Präsidentschaftswahl stattfindet. Diese sogenannten Primarys sind eingeführt worden, um die Transparenz innerhalb der Parteien zu fördern.  

Bei der Primary stimmen registrierte Wählerinnen und Wähler direkt darüber ab, für welchen Kandidaten oder welche Kandidatin die Delegierten ihres Bundesstaates auf dem nationalen Parteitag stimmen sollen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, dass die Wahlberechtigten lokale Delegierte wählen, dann ist die Rede von sogenannten Caucuses. Diese wählen dann in mehreren nachfolgenden Runden die Delegierten für den nationalen Parteitag. Beim Caucus herrscht Anwesenheitspflicht, während bei der Primary auch per Briefwahl abgestimmt werden kann. Der genaue Ablauf des Caucus unterscheidet sich je nach Bundesstaat und Partei. 

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Wann sind die Vorwahlen?

Die Vorwahlen ziehen sich über Monate. Sie beginnen traditionell in Iowa, die Republikaner haben dort am 15. Januar 2024 ihre erste Vorwahl abgehalten. Die Demokraten haben den klassischen Zeitplan geändert, die ersten Vorwahlen haben am 3. Februar in South Carolina stattgefunden. Weil sich New Hampshire den Status als erster Vorwahlstaat der Demokraten nicht nehmen lassen wollte, gab es dennoch symbolische Vorwahlen in dem Bundesstaat am 23. Januar. Das Ergebnis wird beim Nominierungsparteitag im Sommer aber nicht berücksichtigt. Alle laufend aktualisierten Ergebnisse der US-Vorwahlen können Sie hier verfolgen

Aktualisiert am • Quellen:

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Was ist der Super Tuesday?

Wie auch die Präsidentschaftswahl findet der Super Tuesday an einem Dienstag statt, immer im Februar oder März des jeweiligen Wahljahres. An diesem Tag werden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen abgehalten. In der Regel wird dabei der größte Teil der Delegierten bestimmt. Wer sich durchsetzt, hat gute Chancen, als Präsidentschaftskandidat nominiert zu werden. Der Super Tuesday für die kommende Präsidentschaftswahl war am 5. März 2024.

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Wie oft wird in den USA gewählt?

Alle vier Jahre bestimmen die Wahlberechtigten in einer indirekten Wahl den US-Präsidenten. Eine Wiederwahl ist nur einmal möglich – ein Präsident kann also nur maximal acht Jahre amtieren.

Zeitgleich zur Präsidentschaftswahl werden die Sitze im Repräsentantenhaus und ein Drittel der 100 Senatssitze neu vergeben.

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Wer kann Präsident werden?

Es gibt drei wichtige Kriterien, die ein Anwärter oder eine Anwärterin auf das Weiße Haus erfüllen muss, bevor er oder sie kandidieren kann:

  • Er oder sie muss gebürtige/r US-Amerikaner/in sein.
  • Er oder sie muss bei Amtsantritt mindestens 35 Jahre alt sein.
  • Er oder sie muss seit 14 Jahren ohne Unterbrechung in den USA leben.

Jeder Präsident darf nur einmal wiedergewählt werden. Die Parteien bestimmen ihren Spitzenkandidaten oder ihre Spitzenkandidatin lange vor der Wahl. Meist konkurrieren mehrere Bewerberinnen und Bewerber bei den Vorwahlen um die Stimmen der Basis. 

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Wer hat die US-Wahl 2020 gewonnen?

Der Demokrat Joe Biden hat die Wahl vom 3. November 2020 gegen Donald Trump gewonnen. Die frühere Senatorin für Kalifornien, Kamala Harris, ist Bidens Vizepräsidentin. Es war die 59. Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. 

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Wie viele Leute haben bei den letzten Wahlen in den USA gewählt?

2020 lag die Wahlbeteiligung bei der US-Präsidentschaftswahl bei rund 66 Prozent, das sind etwa 159 Millionen Wählerinnen und Wähler. Bei der US-Wahl 2016 lag die Wahlbeteiligung bei etwa 59 Prozent. 

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Wer darf wählen?

Wahlberechtigt ist jede Bürgerin und jeder Bürger ab 18 Jahren, die oder der in einem der US-Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington lebt. Von der Wahl ausgenommen sind Bewohnerinnen und Bewohner von Außengebieten wie etwa Puerto Rico, Guam oder den Amerikanischen Jungferninseln.

Wer wegen eines Verbrechens in Haft sitzt, behält währenddessen nur in Maine und Vermont das Stimmrecht. Auch nach Absitzen ihrer Strafe verbieten manche Bundesstaaten verurteilten Verbrechern das Wählen.

Die Schwarze Bevölkerung darf an sich seit 1870 – beziehungsweise 1920, als das allgemeine Wahlrecht für Frauen in den USA eingeführt wurde – wählen. Doch viele Staaten erließen rassistische Gesetze, um sie daran zu hindern. Das änderte erst der Voting Rights Act von 1965.

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Wie kann man wählen?

In den USA gibt es keine Meldeämter, deshalb liegt es in der Eigenverantwortung der Wählerinnen und Wähler, sich registrieren zu lassen. Die sogenannte Registrierungshürde gilt als ein Grund für die relativ niedrige Wahlbeteiligung in den USA, die in der Regel bei etwas mehr als 50 Prozent liegt. Das ist signifikant niedriger als der europäische Durchschnitt.

Da jeder Bundesstaat ein eigenes Wahlrecht hat, unterscheidet sich der Ablauf von Staat zu Staat teils erheblich: In Oregon etwa gibt es ausschließlich Briefwahl, in einigen Bundesstaaten gibt es die Möglichkeit des early voting. Dann können US-Amerikanerinnen per Brief oder persönlich ihre Stimme abgeben – Tage oder Wochen vor dem eigentlichen Termin. Weil die Wahl auf einen Dienstag fällt, ist das für viele Arbeitnehmer ein ungünstiger Termin. 

US-Bürgerinnen, die im Ausland leben – die sogenannten expatriates –, fordern ihre Wahlunterlagen in dem Bundesstaat an, in dem sie zuletzt wohnten, und senden sie auch dorthin zurück. Die US-Botschaft empfiehlt, einige Wochen Zeit dafür einzuplanen.  

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Warum sind die US-Wahlen dienstags?

Die Wahl fällt immer auf ein Datum zwischen dem 2. und dem 8. November. Das hat historische Gründe: Seit 1845 ist der Wahltag der Dienstag nach dem ersten Montag im November. Der Kongress hatte diesen einheitlichen Termin festgelegt, um den Bauern entgegenzukommen: Im November ist die Ernte bereits eingeholt und das milde Klima begünstigt längere Reisen zu den Wahllokalen.

Der Sonntag fiel wegen des traditionellen Kirchenbesuchs als Wahltermin aus. Auch der Montag wurde ausgeschlossen, um die Anreise zu ermöglichen. Samstag war in vielen Orten Markttag, der am Freitag vorbereitet wurde. Auch der Donnerstag kam nicht infrage, da an diesem Tag die damals von den US-Amerikanern ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Somit blieben nur der Dienstag und Mittwoch als offizieller Wahltag übrig.

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Welche Aufgabe haben die Wahlleute?

Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern indirekt durch das Wahlmännergremium (Electoral College). Die Wahlmänner und Wahlfrauen wählen den neuen Präsidenten oder die neue Präsidentin 41 Tage nach dem offiziellen Wahltag in geheimer Abstimmung. Die Wahl ist entschieden, sobald ein Kandidat oder eine Kandidatin die Mehrheit von 270 Wahlmänner- und Wahlfrauenstimmen erreicht hat. Die Zahl der Wahlleute variiert in den Bundesstaaten je nach Bevölkerungsstärke. Kalifornien etwa verfügt über 55, das kleine Delaware über drei Wahlmänner und -frauen. Weiter gilt in 48 Staaten die Regel, dass sämtliche Wahlleute an den Kandidaten oder die Kandidatin gehen, der oder die die Mehrheit der Stimmen erhält (Winner-Takes-It-All-Prinzip). Einzige Ausnahmen sind die Staaten Maine und Nebraska: Dort werden die Wahlleute proportional zum Wahlergebnis geteilt.

Eine Folge des Wahlrechts ist, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin Präsident oder Präsidentin werden kann, obwohl er oder sie nicht die Mehrheit der Wählerstimmen hat. Entscheidend ist, wer die Mehrheit der Wahlmänner- und Wahlfrauenstimmen auf sich vereint. In einer Pattsituation – wenn beide Kandidaten genau 269 Wahlleute für sich gewinnen – greift der zwölfte Zusatzartikel der Verfassung: Das neu gewählte Repräsentantenhaus wählt den Präsidenten oder die Präsidentin. Jeder Bundesstaat hat dann nur noch eine Stimme.

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Was sind swing states und warum sind sie so wichtig?

Kalifornien geht bei Präsidentschaftswahlen traditionell an die Demokraten, Texas seit Jahrzehnten an die Republikaner. Bei einem großen Teil der US-Bundesstaaten lässt sich der Wahlausgang relativ eindeutig vorhersagen, nicht jedoch in den sogenannten swing states. In diesen Bundesstaaten hat keine der beiden großen Parteien eine größere strukturelle Mehrheit. Für das Endergebnis können sie letztlich den Ausschlag geben, weshalb sich der Wahlkampf besonders auf diese Staaten konzentriert. Dazu zählen unter anderem Pennsylvania, Georgia und Wisconsin.

Anhand der Sitzverteilung im US-Senat kann man häufig erkennen, ob es sich um einen swing state handelt oder nicht. Jeder Bundesstaat stellt zwei Senatoren. Die Staaten, die eine Republikanerin oder einen Republikaner und eine Demokratin oder einen Demokraten in den Senat schicken, sind tendenziell eher den swing states zuzurechnen.

Mitarbeit: Sybille Klormann, Jana Lavrov und Marlon Schröder

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